Zentrale Ergebnisse der Auswertung von Interviews und Dokumenten:
- Die Verhaltenstherapie wurde im historischen Prozess schnell etabliert und erfolgreich professionalisiert.
- Die Etablierung war getragen insbesondere von PsychologInnen und ÄrztInnen und ging mit vielfältigen Differenzen und Ausdifferenzierungen einher.
- Die hier untersuchten Verbände - die GVT, der DBV und nach deren Vereinigung die DGVT - hatten grundlegende, doch wechselhafte Rollen in diesem Prozess.
- Ambivalent beurteilen die InterviewpartnerInnen die Bedeutung der DGVT, die im Prozess der Professionalisierung vor allem zur Breitenentwicklung der Verhaltenstherapie beigetragen hat.
- Versäumnisse und Defizite der DGVT bewirkten jedoch auch negative Folgen für die Professionalisierung der Verhaltenstherapie.
- Die Untersuchung zeigt auf, dass bereits bis Anfang der 70er Jahre Grundlagen gelegt worden waren, die im Professionalisierungsprozess sowohl der Verhaltenstherapie als auch der DGVT Auswirkungen bis zur Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes hatten.
- Metaphern und Kategorien verweisen auf einen Prozess der Schließung und darauf, dass der "Erfolg" seinen "Preis" hatte. Mit dem Psychotherapeutengesetz hat sich ein Professionalisierungsmodell durchgesetzt, das in seinen Grundzügen v. a. von VertreterInnen der dritten Generation schon Anfang der 70er Jahre stark kritisiert wurde.
Gründe für die erfolgreiche Professionalisierung der Verhaltenstherapie sehen ZeitzeugInnen in ...
- ihrer Passung/ Anschlussfähigkeit,
- einem breiten Identifikations- und
- Innovationspotenzial,
- ihrer Wissenschaftlichkeit (empirische Orientierung),
- der Problem-, Handlungsorientierung, Effektivität und schließlich
- im Hinblick auf ökonomische Faktoren.