Basis des Projekts "ZeitzeugInnen zur VT-Geschichte" ist die Promotion "WWW - Eine Erfolgsgeschichte mit Differenzen" (Daiminger, 2005). Ziel der Untersuchung war es, die Formierung der Verhaltenstherapie und die Entwicklung der DGVT bzw. ihrer Vorläuferorganisationen GVT und DBV aus sozialhistorischer Perspektive zu rekonstruieren und die Bedeutung dieser Fachorganisationen für den Professionalisierungsprozess der Verhaltenstherapie herauszuarbeiten. Aufgrund des sozialhistorischen Zugangs konzentriert sich die Arbeit auf die Bundesrepublik.

Zwischen September 2001 und Januar 2003 wurden 31 Oral-History-Interviews mit ZeitzeugInnen der VT-Geschichte und der Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) durchgeführt. Ziel der Sampling-Strategie war es, ein möglichst breites Spektrum von Erfahrungshintergründen und Positionen zur Formierung der VT in der BRD und auch zur DGVT abzudecken.

Der untersuchte Zeitrahmen erstreckt sich von den 1960er Jahren bis Ende der 90er Jahre, also bis zur Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes. Zusammen mit umfangreichen weiteren Quellenmaterialien (z. B. Zeitschriften, Fachbücher etc.) wurden die Oral History-Interviews mit Hilfe von sozial- und geschichtswissenschaftlichen Methoden ausgewertet.

Mit den "Phasen der Professionalisierung der Verhaltenstherapie und DGVT" wurde ein Kategoriensystem erarbeitet, das den historischen Prozess in der BRD über den gesamten untersuchten Zeitraum bis zur Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes umfasst.